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Auszüge aus dem Matthäuskommentar (veröffentlicht etwa
um 250) Kommentar des
Arbeitskreises Origenes: Aus dem
Zitat Mat X, 20, S. 88 geht
am deutlichsten hervor, dass mit dieser Ablehnung die
Seelenwanderung gemeint ist. Die Vorstellung von der
Seelenwanderung geht davon aus, dass eine Seele nach dem Tod
als Mensch in einem unendlichen Kreislauf in anderen Körpern
weiterlebt. Im Gegensatz dazu geht die Vorstellung der
Wiederverkörperung/Reinkarnation davon aus, dass
unsere letztliche Bestimmung das Leben im
Jenseits/Himmel/bei Gott ist und wir nur dann in ein
erneutes Leben als Mensch geführt werden, wenn es die
Weiterentwicklung der Seele erfordert. Eine
Weiterentwicklung, aber auch ein Rückschritt kann auch im
Jenseits erfolgen. Der erstmalige Rückschritt wird in diesem
Weltbild als Geisterfall bezeichnet. Viele Forscher hatten
in der Vergangenheit nicht zwischen Seelenwanderung und
Wiederverkörperung/Reinkarnation unterscheiden können. Weil
auch die Übersetzer der Texte die beiden Begriffe nicht
unterschieden haben, kann der eigentliche Sinn der Aussage
nur aus dem Kontext erschlossen werden. Dass Origenes
die Seelenwanderung abgelehnt hat, aber die
Wiederverkörperung/Reinkarnation gelehrt oder zumindest für
möglich gehalten hat, möchte der Arbeitskreis Origenes
aufzeigen. |
Comm in Mat III,
S. 108:
contra
Seelenwanderung
„Auch die Reden des
Basilides [...] verseuchen und verderben die Hörer nicht
weniger; sie lehren ja in diesen Reden,
es gäbe keine andere
Strafen für die Sünden als nur die Wiedereinkörperung der
Seelen nach dem Tod. Denn wenn ich einmal davon absehe, daß
diese Lehre offenbar falsch ist, nehmen sie außerdem noch
die heilsame Furcht von den Menschen".
Kommentar des
Arbeitskreises Origenes: Die in diesem Zitat
angemahnte Alternative ist ein Weiterleben in einem
jenseitige Bereich, den die christliche Tradition mit
Fegfeuer oder Hölle versucht zu beschreiben. |
Comm
in Mat X, 20, S. 88
contra
Seelenwanderung
Zur Erklärung jener
Stelle, in der Herodes Jesus als den wiedergekommenen Täufer
Johannes bezeichnet, den er selbst hat umbringen lassen,
schreibt Origenes:
„Es könnte aber jemand sagen,
daß Herodes und einige Leute aus dem Volke der
irrigen Lehre
von der Seelenwanderung anhingen, so daß sie meinten,
derjenige, der einmal Johannes war, sei (neu) geboren worden
und von den Toten als Jesus wieder ins Leben
gekommen. Aber auch diesen Irrtum kann man nicht für
wahrscheinlich halten, weil die Zwischenzeit zwischen der
Geburt des Johannes und der Jesu nicht mehr als sechs Monate
beträgt.
Kommentar des Arbeitskreises Origenes: Dieses Zitat
spricht für sich: Eine Seele hat einen Körper und keine
zwei. |
Comm in Mat XIII l, S. 240f
contra
Seelenwanderung
Origenes kommentiert hier die
Bibelstelle
Mt 17, 10-12, in der es heißt:
„Da fragten ihn die
Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse
Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er
wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist
schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern
mit ihm gemacht, was sie wollten."
Dabei scheint mir nicht die
Seele Elias genannt zu werden;
ich möchte nämlich nicht in
die Lehrmeinung von der Wiedereinkörperung verfallen, welche
der Kirche Gottes fremd ist und weder von den Aposteln
überliefert ist, noch irgendwo in den Schriften erscheint.
Sie steht nämlich auch dem entgegen, dass ,das Sichtbare
vergänglich' ist und dass diese Weltzeit eine Vollendung
erfahren wird, aber auch <der Erwartung'», dass sich jenes
Wort erfüllt: ,Der Himmel und die Erde werden vergehen' und
jenes andere: ,Die Gestalt dieser Welt geht nämlich vorüber'
und ,Die Himmel werden vergehen' und was sich daran
anschließt."
Kommentar des
Arbeitskreises Origenes: Hier wendet sich Origenes
gegen die Vorstellung des endlosen Kreislaufes das der
Vorstellung der Seelenwanderung eigen ist. |
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