Friedrich Funcke |
VorwortDer Leser wird dem Wesen dieser Schrift am meisten gerecht, wenn er sie als Bekenntnisschrift nimmt. Als solche beansprucht sie weder philosophische, noch theologische, noch literarische Qualitäten; sie soll nur schlicht und leichtverständlich sagen, wie der Verfasser über einige der grossen Probleme denkt, über Gott, Sinn und Zweck des Lebens, das Jenseits, über Christus und Christentum, und vor allem über das bitterste aller Probleme, das die meisten Gelehrten bei der Lösung der Welträtsel scheu umgehen, das seinerseits aber keinen Menschen umgeht: das Leid. "Erlöse uns vom Übel", beten die Menschen, und wissen nicht, was das Leid bedeutet und wo sie die Erlösung suchen sollen.Sie wendet sich an Leser, die, gleich mir unbefriedigt von den trostlosen Lehren der Philosophie und Naturwissenschaft wie von gewissen, nicht minder schlimmen Lehren der Theologie, eine bessere Erkenntnis suchen, die ihnen Trost und Führer sein kann in den Nöten und Rätseln des Lebens. Diesen Suchenden kann sie einige Hinweise geben, wie den Problemen beizukommen ist. Sie werden finden, dass ausserhalb der breiten Heerstrasse herrschender Meinungen ein schmaler, nicht beachteter Pfad zu Gipfeln führt mit so freien und schönen Aussichten, wie das in ausgefahrenen Geleisen sich bewegende Denken sie nicht zu bieten vermag. Die Lösungen, die sich hier ergeben, mögen nicht die volle Wahrheit enthalten - beiläufige Frage: würden wir Menschen auf unserer Erdenstufe die volle Wahrheit überhaupt verstehen und ertragen? - aber sie können den Lebensweg doch so erhellen, dass man ihn ruhig und unbeirrt wandeln kann und mit Zuversicht auf ein glückliches Ende und ein erhabenes Ziel. Dem viel gebrauchten Wort eines Naturforschers: "Wir wissen nicht und werden nicht wissen" setze ich entgegen: "Wir wissen etwas und werden noch mehr wissen." Wer freilich sich neuen Tatsachen und Erkenntnissen absichtlich verschliesst, weil sie unbequem sind oder das alte System sprengen, der kommt mit diesem Ignorieren nicht weiter als bis zur Ignoranz. Eine erschöpfende Abhandlung des sehr reichen Stoffes ist weder beabsichtigt, noch ist sie überhaupt möglich auf so geringem Raum; der gegebene kurze Abriss erfüllt seinen Zweck, wenn er den Leser zu weiteren, eigenen Forschungen anregt. Anmerkungen und Literaturangaben am Schlusse des Buches. Friedrich Funcke
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